Korrespondenz Elternverein und Schulträger

/ April 2, 2020/ Allgemein

Von: Christoph Burgstaller <C.Burgstaller@vffb.or.at>
Gesendet: Freitag, 3. April 2020 10:32
An: Sr. Johanna Pobitzer <sr.johanna@franziskanerinnen.at>; Elternverein der Volksschule Schwarzstaße <info@derelternverein.at>
Cc: Sr. Angelika Garstenauer <sr.angelika@franziskanerinnen.at>
Betreff: AW: Corona Krise

Guten Morgen!

Danke für den übermittelten Brief und die damit verbundenen Anliegen.

Als eine konkrete Maßnahme, um die angespannte auch finanzielle Situation zu entlasten, suchen wir für die Mitarbeitenden im Schulverein, die bei uns angestellt sind, um Kurzarbeit beim AMS ab April an. So uns das genehmigt wird und die Zeichen stehen nicht schlecht, werden wir das in die Aussetzung aller Nachmittagsbetreuungs-Elternbeiträge bereits im April einfließen lassen.

Deshalb habe ich auch den Verwaltungsleiter Christoph Prohaska angewiesen, die Einzüge im April später (erst nach Ostern) durchzuführen, um darauf reagieren zu können.

Begründete Übereinkunft der Ordens-Schulträger gibt es, vgl. Presseaussendung der Ordensgemeinschaften, dass die Schulgelder nicht gesenkt werden sollen.

 

Wir wissen jetzt einmal, dass bis Ende April jedenfalls reduzierter Betrieb sein wird. Wie es anschließend weiter geht, ist noch abzuwarten, da erwarte ich mir rund um Ostern weitere Vorgaben unserer Regierung, darauf wird dann zu reagieren sein. Es gibt dazu aktuell in der Diskussion zwei Richtungen: Die eine besagt, dass die Maturanten die ersten sein werden die anfangen und die Volksschüler folgen (mit Gesichtsmasken?); die andere besagt, wie in Ihrem Brief geschrieben, dass es in dem Schuljahr keinen Normalbetrieb in den Schulen mehr geben wird.  Je nachdem werden wir auch die weiteren Schritte setzen müssen.

 

Wir wollen/müssen die existentiellen Themen der Eltern berücksichtigen (darum auch die sofortige Aufstockung des Sprungbrett Bildung Fonds zur Unterstützung in Härtefällen und gleichzeitig die Mitarbeitergespräche und -vereinbarungen zur Kurzarbeit) und müssen die (mit zunehmender Dauer der Einschränkungen) ebenfalls existentiellen Themen des Schulvereins im Blick behalten. Als absoluten Worst case sehe ich für alle Beteiligten, wenn die Situation, wie sie ist, noch bis zum Sommer dauert. Nach unseren Berechnungen würde das für einige Einrichtungen in den Schulvereinen letale Folgen haben, sollte der Schulterschluss mit den Eltern nicht gelingen. Es staatliches Hilfspaket für Privatschulen ist mit Stand heute leider nicht in Sicht, bzgl. Bundesländern gibt es unterschiedliche Regelungen. In Salzburg gibt es für die Kinderbetreuung ein 2 Millionen Paket des Landes (allerdings lt. Website: entweder Kurzarbeit oder diese Unterstützung und wir vermuten, dass das wie in der Steiermark nur die Kindergärten betrifft – Christoph Prohaska prüft das und sucht an). Was wir erreichen können, werden wir in Form von Reduktionen an die Eltern weitergeben, das ist das deklarierte Ziel.

 

Bitte gehen wir diese Gratwanderung gemeinsam!

 

Auch ich wünsche Ihnen bleibende Gesundheit und die Kraft die Anforderungen zu meistern.

 

Mit herzlichen Grüßen

 

Christoph Burgstaller

 

 

 

Corona-Krise trifft auch Ordensschulen hart

Der Versuch mehrerer Erhalter von Ordensschulen eine gemeinsame Linie bezüglich einer situationsangepassten Reduzierung von Schul- und Betreuungsgeldern zu finden scheiterte leider an den unterschiedlichen finanziellen Voraussetzungen. Allen gemeinsam ist jedoch, dass Härtefälle, wie etwa Arbeitslosigkeit von Eltern, immer berücksichtigt werden. Kein Kind soll seinen Schulplatz aufgrund der aktuellen Krise verlieren.
Einigkeit herrscht auch in Bezug auf das Schulgeld, das grundsätzlich nicht reduziert werden soll: zum einen, weil es einen Jahresbeitrag darstellt, mit dem der Erhalter plant und wirtschaftet, zum anderen, weil die Infrastruktur, die damit bezahlt wird, ja auch während der Abwesenheit des Großteils der Kinder am Leben erhalten werden muss.
Während nun aber größere Schulvereine einen generellen Verzicht auf Betreuungsgelder für die Nachmittage entscheiden konnten, weil sie deren Entgang eine Zeitlang durch ein Verschieben von Investitionsvorhaben ausgleichen können, treibt die kleineren schon eine teilweise Reduzierung rasch in einen Überlebenskampf.
Die Ankündigung von Bildungsminister Faßmann, an den Bundesschulen vorerst keine Beiträge mehr einheben zu lassen, verbunden mit der Aufforderung an alle anderen Schulerhalter, dem Beispiel zu folgen, erhöht den Druck zusätzlich. Während bei öffentlichen Schulen die fehlenden Einnahmen – „koste es, was es wolle“ – von den Steuerzahlern abgedeckt werden, können die meisten Ordensschulen ihren Ausfall nicht kompensieren; sie erhalten nämlich, anders als Schulen unter diözesaner Leitung, auch aus dem Topf der Kirchenbeiträge keine Zuschüsse.
Viele Schulträger versuchen nun durch Kurzarbeit bei ihren Freizeitpädagogen und bei Verwaltungs-, Reinigungs- und Küchenpersonal ihre Verluste in Grenzen zu halten. Bleiben die Schulen jedoch im Mai und Juni weiter geschlossen, muss sich die Bundesregierung unbedingt auch für die katholischen Privatschulen eine Unterstützungsform einfallen lassen oder sie riskiert für mehrere Tausend Kinder und Jugendliche im Herbst Plätze an öffentlichen Schulen schaffen zu müssen – und zugleich einen wesentlichen und hochwertigen Beitrag zur Buntheit unserer Schullandschaft einzubüßen.

Clemens Paulovics, Bereichsleiter Bildung und Ordensschulen der Ordensgemeinschaften Österreich

Für Rückfragen: 0664 8531464 / clemens.paulovics@ordensgemeinschaften.at

Von: Sr. Johanna <Sr.johanna@franziskanerinnen.at>
Gesendet: Mittwoch, 1. April 2020 11:21
An: Elternverein der Volksschule Schwarzstaße <info@derelternverein.at>
Cc: Christoph Burgstaller <C.Burgstaller@vffb.or.at>; Sr. Angelika Garstenauer <sr.angelika@franziskanerinnen.at>
Betreff: AW: Corona Krise

 

Sehr geehrte ElternvertreterInnen der VS in der Schwarzstraße,

 

wir bestätigen den Erhalt Ihres Schreibens bzgl. einer möglichen Reduktion der Elternbeiträge während der Zeit der Schulschließung. Wie Sie sich sicher vorstellen können, wird eine koordinierte Vorgangsweise zu diesem Thema in allen Einrichtungen, die vom Verein für Franziskanische Bildung verwaltet werden, angestrebt. Daher werden in der Zentrale zurzeit mit intensivem Arbeitseinsatz aller MitarbeiterInnen Modelle berechnet, die sowohl den Eltern entgegenkommen, die in der aktuellen Situation mit vielen Herausforderungen konfrontiert sind, als auch die wirtschaftliche Basis des Vereins sichern, damit auch nach der „Corona-Krise“ Bildung und Erziehung in bewährter Qualität gewährleistet werden können. In Rücksprache mit GF Christoph Burgstaller ersuchen wir Sie daher um etwas Geduld – am Freitag dieser Woche wird es eine erste Rückmeldung zur weiteren Vorgangsweise geben.

 

Auch Ihnen wünschen wir, dass Sie und Ihre Familien gesund bleiben, und grüßen Sie herzlich

Sr. Angelika und Sr. Johanna

 

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Sr. Johanna Dr.in Pobitzer

Generalsekretärin & Generalökonomin

Franziskanerinnen von Vöcklabruck

4840 Vöcklabruck, Salzburger Straße 18

Tel.: +43 676 888057151 oder +43 7672 72667-151; FAX: DW 150

E-Mail: sr.johanna@franziskanerinnen.at

Homepage: www.franziskanerinnen.at

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„Mögen eure Hoffnungen, nicht eure Ängste die Quelle eurer Entscheidungen sein.“

nach Nelson Mandela

Von: Elternverein der Volksschule Schwarzstaße <info@derelternverein.at>
Gesendet: Mittwoch, 1. April 2020 09:27
An: Sr. Angelika <
sr.angelika@franziskanerinnen.at>; Sr. Johanna <Sr.johanna@franziskanerinnen.at>
Cc:
c.burgstaller@vffb.or.at
Betreff: Corona Krise

Sehr geehrte Schwester Angelika,

Sehr geehrte Schwester Johanna,

Die Corona-Krise fordert uns alle und verlangt von uns allen alles ab. Von Ihnen, Ihren Schwestern im Konvent, von den Lehrerinnen und Lehrern, den Hortnerinnen, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Ihren Institutionen und Betrieben.

Aber auch wir Eltern und unsere Kinder sind voll gefordert. Wir bemühen uns nach besten Kräften und Gewissen, machen – dort, wo es geht – Home-Office als Eltern und natürlich jeden Tag Home-Schooling für die Kinder. Wir geben alles, weil wir wissen, dass es jetzt um Zusammenhalt und ein Miteinander in diesen schweren Zeiten geht. Manchmal hilft ein Gebet, manchmal auch ein Anruf untereinander.

Liebe Schwester Angelika und Schwester Johanna, wir führen derzeit viele Gespräche mit den Eltern. Viele von uns sind verzweifelt! Nicht nur jene, die aus sozialen Gründen auf die Hilfe anderer angewiesen und abhängig sind. Sondern auch die ganz „normalen“, die Mittelschicht, die diese Volksschule liebt, den Franziskanischen Geist lebt und fest an die Grundwerte der Kirche glaubt.

Es ist eine sehr freundliche und liebenswürdige Geste von Ihnen, dass Sie jenen, die bedürftig sind, helfen und die Beiträge für Schule, Mittagsbetreuung und Hort reduzieren. Danke sehr dafür!

Wir brauchen aber – mit höflichem Verlaub – ein wenig mehr. Corona betrifft uns alle, den Arbeitsplatz, den Gewerbebetrieb, die berufliche und wirtschaftliche Zukunft.

Nachdem gestern, Dienstag, Bundesminister Faßmann angekündigt hat, dass die Schulen österreichweit noch mindestens bis Mai geschlossen bleiben müssen und nicht wenige von uns realistisch einschätzen, dass das Schuljahr schon geendet hat, brauchen wir Ihre Hilfe und Ihr Entgegenkommen.

Wir können nicht für Leistungen zahlen, die es nicht mehr gibt! Nur ganz wenige Kinder sind „Notfallkinder“ und werden derzeit in der Volksschule betreut. Wir wissen, dass es nur eine Handvoll ist.

Wir bitten Sie daher, dass Sie die Beiträge für Mittagsbetreuung, Hort und Essen für ALLE komplett aussetzen und das Schulgeld um 50% reduzieren. Und zwar ab April und wie gesagt für alle Eltern. In öffentlichen Einrichtungen gehen die Gemeinden ebenfalls diesen Weg, von anderen privaten, auch kirchlichen Betreibern wissen wir von ähnlichen Regelungen. Zum Teil sind Eltern mehrfach betroffen, weil sie Kinder bei uns in der Volksschule und Geschwisterkinder bei den Ursulinen oder den Herz Jesu Missionaren haben.

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Unser Vorschlag: Für jene, die eine SEPA Lastschrift haben, bitten wir um Rücküberweisung bzw. Anrechnung für das nächste Schuljahr. Die Anrechnung wäre die unbürokratischste Lösung, kann aber nicht für jene gelten, die heuer in der 4. Klasse sind und die Schule beenden/beendet haben.

Bitte helfen Sie uns – wir brauchen Ihr Entgegenkommen jetzt. Vielen herzlichen Dank!

Für den Elternverein,
Klaus Offner, Verena Lanz, Ingo Ladinig, Wolfgang Wörter